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Gocher Nachlese (1)

von Christoph Krebel

Gocher Nachlese (2)

von Christoph Krebel

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21. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft am Tegernsee

Ein Reisebericht

Die Anreise in der Nacht vor der ersten Runde verlief mit Hindernissen. Bereits am Breitscheider Kreuz verloren wir eine Stunde Zeit wegen einer Vollsperrung, später wurde ich noch wegen zu hoher Geschwindigkeit geblitzt und konnte meinen ersten Punktgewinn der Woche verbuchen. Leider im Flensburger Verkehrssünderregister und nicht im Turnier.

Einmal angekommen war jedoch alles prima. Die Unterkunft im Birkenhaus war schön, die neuen Turnierräumlichkeiten in Gut Kaltenbrunn boten ausgezeichnete Spielbedingungen, und die Organisation lag beim örtlichen Fremdenverkehrsverein sowie dem Team um Turnierdirektor GM Sebastian Siebrecht in besten Händen. Das Teilnehmerfeld war mit knapp 500 Spielerinnen und Spielern aus 35 Nationen international und mit rund 100 Titelträgern qualitativ sehr gut besetzt. Für uns ging es um gute Partien und einen achtbaren Platz im Mittelfeld.

 

In der ersten Runde bekam ich es mit dem Nürnberger Hermann Lodes (ELO 2130) zu tun. Wir waren wohl beide noch im Anreisemodus und daher mit einem schnellen Remis zufrieden. Krzysztof spielte gegen den Chemnitzer Stefan Ellemann (ELO 1996) eine zweischneidige Partie, schätzte die Stellung an einer Stelle falsch ein und geriet in einen vernichtenden Angriff, den er nur noch durch materielle Opfer eindämmen konnte. Letzten Endes war die Partie nicht mehr zu halten.

 

In der zweiten Runde bekam ich GM Momchil Nikolov (ELO 2561) aus Bulgarien zugelost, der in der ersten Runde sensationell gegen den 14-jährigen Schweizer Daniel Fischer verloren hatte. In einer spannenden Partie verbrauchte auch der GM viel Bedenkzeit, rechnete aber besser als ich und setzte sich am Ende überzeugend durch.

Krzysztof hatte es gegen den Jugendlichen Otto Alexander Stahl (ELO 1469) vom TV Tegernsee mit einem etwas schwächeren Gegner zu tun und gewann sicher.

 

In Runde 3 hatte Krzysztof mit der chinesischen WFM Shengxin Zhao eine interessante, aber leider zu starke Gegnerin, während ich gegen Justus Lerchl eine Pflichtaufgabe erfüllen musste. Unser Vormittagsprogramm mit Seilbahnfahrt auf den Wallberg und Anstieg zum Gipfel war sehr schön. Bei bestem Wetter konnten wir anschließend das Mittagessen auf der verschneiten Sonnenterasse genießen.

 

In Runde 4 ein ähnliches Bild, nur dass das Leistungsgefälle nicht ganz so groß war. Ich spielte mit Schwarz einen relativ glatten Sieg gegen Martin Bregenzer (ELO 1809) heraus, während Krzysztof in einem taktischen Handgemenge gegen Jun Wei Lee aus Singapore (ELO 2078) keine Chance hatte.

 

Zur 5. Runde bekam ich mit Andreas Ciolek (ELO 2219) einen starken Gegner, während sich Krzysztof mit Alessandro Beckert (ELO 1505), einem Nachwuchstalent vom Tegernsee auseinandersetzen musste. Ich schaffte nach 93 Zügen ein Remis, Krzysztof gewann nach 88 Zügen. Ein echter Kampftag.

 

Am Tag der 6. Runde war das Wetter hervorragend. Wir machten vormittags einen Ausflug nach Österreich, Achensee und Karwendelgebirge. Nachmittags war dann zumindest bei mir die Luft raus. Gegen die 16-jährige Chinesin Shengxin Zhao, gegen die Krzysztof bereits in der 3. Runde verloren hatte, kassierte ich in meiner bis dato schlechtesten Partie des Turniers eine glatte Niederlage, weil ich die falsche Variante vorbereitet hatte und die kritischen Varianten nicht sauber kalkulieren konnte. Die Analyse nach der Partie zeigte jedoch, dass ich auch bei einer besseren Leistung kaum eine Chance gehabt hätte. Neben einem enormen Theoriewissen verfügt die junge Chinesin über eine unglaubliche Rechenfähigkeit und ist sicherlich deutlich stärker einzuschätzen als es ihre ELO 2113 wiederspiegelt. Bei der Partieanalyse gesellte sich ein junger Spieler hinzu, der mir meine vorbereitete Variante im 22. Zug kurzerhand wiederlegte, und zwar ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Xu Yinglun ist ein hierzulande unbekannter GM, hat aber offensichtlich die Theorie gut drauf. Die chinesische Reisegruppe bestand aus 7 Nachwuchsspielern plus einem Trainer, und alle waren extrem stark. Krzysztof spielte währenddessen seine Spezialeröffnung, der Gegner Thomas Mack (ELO 2018) fühlte sich in der Stellung unwohl und beide waren schließlich zufrieden mit einem Remis.

 

In der 7. Runde erwischte ich mit FM Gerald Löw (ELO 2261) erneut einen mächtigen Gegner. Er war gerade vom Turnier auf der Isle of Man zurück und wirkte ein wenig überspielt. Nach 24 Zügen stand ich so aktiv, dass ich mich traute ein Remis anzubieten und er nahm an. Wir dachten beide, dass ich besser stand, aber dem war nicht so. Stockfish spuckte in der Schlussstellung ein humorloses 0.00 aus, also völligen Ausgleich. In der Eröffnungsphase hätte ich mit einer kleinen Kombination Vorteil erzielen können, aber das ist eine andere Geschichte. Krzysztof spielte erneut ein kurzzügiges Remis gegen einen stärkeren Gegner, Sebastian Kaiser (ELO 1990). Abends haben wir dann mit Herbert und Klemens ein Bier zu viel getrunken und viel gelacht.

 

Runde 8. Ich hatte mit Michael Schäfer (ELO 2197) erneut einen sehr starken Gegner und die Partie nahm von Anfang an einen für mich katastrophalen Verlauf. Nach einer ganzen Serie von Irrtümern musste ich bereits im 15. Zug aufgeben. Mein Gegner erwies sich als ausgesprochen angenehmer Mensch, spendierte mir einen Kaffee und versuchte mich in der nachträglichen Analyse aufzumuntern, was ihm auch beinahe gelang. Es blieb jedenfalls genügend Zeit für mich, um bei den Großmeistern zu kiebitzen. Krzysztof durfte gegen Regina Berglitz (ELO 1967) zum zweiten Mal gegen eine WFM antreten und machte seine Sache in einer langsamen italienischen Partie bis kurz vor Schluss hervorragend. Sein frühes Remisangebot wurde abgelehnt, danach überspielte er sie nach allen Regeln der Kunst. In einem klar gewonnenen Schwerfigurenendspiel mit Mehrbauern und der aktiveren Figurenstellung versäumte er aber mehrere Gelegenheiten, den Sack zu zu machen und verdarb die Partie leider noch zum Remis.

 

In der Schlussrunde musste ich gegen Peter Niedermaier (ELO 1823) noch einmal richtig kämpfen und gewann schließlich im Endspiel. Krzysztof stellte gegen Knud Buechmann (ELO 1972) im Mittelspiel in leicht besserer Stellung eine Qualität ein und bekam danach keine Chance mehr, die Partie noch zu drehen.

 

Turniersieger in einem auch in der Spitzengruppe ungewöhnlich hart umkämpften Turnier wurde der Ägypter Ahmed Adly dank eines Schlussrundensiegs gegen Fernando Peralta knapp vor dem Esten Kaido Kulaots, dem Inder Chanda Sandipan und dem Polen Bartlomiej Heberla. Alle erzielten 7,5 Punkte. Heberla war sicherlich der glücklichste Mensch im Siegerquartett, da sein Schwarzsieg gegen Evgeny Romanov in einem Endspiel mit Minusbauern zustande kam, welches bestenfalls Remis war. Romanov, der bei einem Sieg das Turnier gewonnen hätte, überzog die Stellung jedoch und fiel durch die Niederlage auf Platz 19 zurück.

 

Nach der Siegerehrung gab‘s für uns noch ein gemeinsames Abendessen in Kreuth mit Klemens und Herbert und den Beschluss, dass wir uns im nächsten Jahr am Tegernsee wiedersehen wollen. Das Folgeturnier ist bereits auf die Zeit vom 27. Oktober bis 4. November 2018 terminiert.

 

Unser Gesamtergebnis war positiv und die Qualität unserer Partien abgesehen von wenigen Ausnahmen in Ordnung. Ich gewann 12 ELO und 2 DWZ-Punkte, Krzysztof 2 ELO und 4 DWZ Punkte hinzu. Vor allem aber war es ein wunderbarer Urlaub.

 

(td, 07.11.2017)

Bezirksblitzmannschaftsmeisterschaft

Aus sportlicher Sicht war die BBMM für uns ein Flop. Die beiden Dinslakener Mannschaften sowie die Schachfreunde Moers waren an diesem Tag zu stark für uns.

Die Plätze 4 und 5 unter 5 Teilnehmer sind kein Ruhmesblatt, ganz besonders nicht für unsere Erste, die mit Bohnes, Dickmann, Murina und Dimmek nicht schlecht besetzt war und nur dank zweier Siege im direkten Vergleich vor der eigenen Zweiten landete und damit die ultimative Blamage vermied. Niklas Jacobi, Krzysztof Szczepanski, Michael Wilke und Lukas Trost zogen sich in dem starken Feld sehr ordentlich aus der Affäre und besiegten sogar einmal die SF Moers.

(td, 26.10.2017)

Bericht vom "Deutschland-Cup" in Wernigerode, 29.9. - 4.10.2017

Es ist schon lustig, mal nur gegen "Seinesgleichen" anzutreten, hier in der DWZ-Gruppe 1700 - 1799. Die spielen wie man selber: phasenweise durchaus gut, um dann oft irgendwelche Fehler zu machen.

Ja, der Gruppensieg war gar nicht so weit weg: In Runde 4 verlor ich zwar durch einen albernen Abtausch-Reihenfolge-Fehler (sic!) gegen Anke Freter (1734).

Knackpunkt war aber meine Schwarzpartie in Runde 6 an Tisch 1 gegen den jugendlichen Philipp Zitzelsberger (1781), der dann Gruppensieger wurde. Ich war ab Zug 30 in horrender Zeitnot, stand aber nach meinem 39. Zug auf Gewinn. Mit seinem 40. Zug, der ein Bluff war, bot er Remis an.

Statt nun einen von mindestens 2 möglichen einfachen Gewinnzügen zu machen oder wenigstens das Remis anzunehmen, fiel ich auf den Bluff rein und verlor mit einem Stümperzug sofort. Dabei hatte ich noch volle 20 sec (!) auf der Uhr. Grausam: es geht selten gut, so viele Züge lang nur vom Fischer-Modus zu leben; ich hätte natürlich in Runde 7 einen stärkeren Gegner bekommen.

Philipps Bluff war aber clever und bis Zug 30 hatte er sehr stark und logisch gespielt.

 

Na ja, immerhin Platz 4 von 21 und auch 21 Punkte DWZ-Plus.

Turnier und Ostharz waren sehr schön, letzteres auch für meine Frau, und ich werd's wohl 2018 nochmal versuchen.

(Bert Plischke, 13.10.2017)

Büsum zwischen Euphorie und Enttäuschung - leider in dieser Reihenfolge

Bericht von der Offenen Senioreneinzelmeisterschaft von Schleswig-Holstein

Der Turniersaal in Büsum an der Nordsee ist in Stufen angelegt: Die ersten 14 Bretter spielen oben, direkt an einer breiten Fensterfront, die den Blick auf das wunderschöne weite Wattenmeer freigibt oder – wie bei dem frühherbstlichen Wetter häufiger – auf ein Grau in Grau von See und Himmel. Hier oben (also am Fenster, nicht im Himmel) sind die Figuren und Bretter aus Holz. Das sind sie zum Teil auch eine Stufe niedriger, an den Brettern 15 bis etwa 20; erst darunter, auf dem Parkett, besteht das Spielmaterial aus Plastikfiguren und Klappbrettern. Damit erwachte in mir ein Wunsch: Mindestens einmal mit Holzfiguren zu spielen! Dass es fünf Partien werden sollten, das gehört zur euphorisierenden Seite dieses Turniers. Unten auf dem Parkett – als Nummer 44 der Meldeliste – durfte ich starten; oder doch nicht starten, da mein mir zugeloster Gegner nicht antrat. So musste ich meine wie üblich etwas verkrampfte Anfangspartie in Runde 2 gegen Peter Jürgens (DWZ 1764) spielen und kam gegen seinen Londoner mit Lf4 im zweiten Zug nicht so richtig zurecht und musste mich mit einem Remis begnügen. Den ersten vollen Punkt holte ich in Runde 3 gegen Kurt Reinke (DWZ 1590) gegen eine halbmeraner Variante, in der mir ein hübscher Mattangriff gelang. So hatte ich nach dem ersten Drittel mit 2,5 Punkten den bisher besten Start bei einem Seniorenturnier hingelegt.

Zur Belohnung ging es in Runde 4 nach Brett 14 zu den Holzfiguren und an die Fensterfront (Ziel erreicht!). Den Gegner Hans Lotzien (DWZ 2037) kannte ich noch aus Bonner Studienzeiten (sehr lange ist’s her): Er wählte eine mir weniger bekannte Variante der Slawischen Verteidigung (er schlug schon nach 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 auf c4), zwang mich somit sehr früh zum Nachdenken und zu eigenständigen Entscheidungen, spielte selbst aber etwas zu forsch. Als ich mich aus seiner Umklammerung befreit hatte, bot ich im 12. Zug remis an, was er annahm. Das nächste Remis folgte in Runde 5 gegen Fred Just (DWZ 2007) an Brett 15 (immer noch Holzfiguren, aber eine Stufe unter der Fensterreihe) nach 60 Zügen; diesmal war ich es, der mit Slawisch eröffnet hatte, auf das er die Variante mit 9.Db3 wählte. In Runde 6 folgte – an Brett 10 direkt am Fenster – gegen Franz Paus (DWZ 2005), den ich von einem Mannschaftskampf gegen Bayer Uerdingen kannte, das dritte Remis: Er bot es mir nach 8 Zügen an, und ich konnte es schlecht ablehnen. Nach zwei Dritteln hatte ich mit 4 aus 6 immer noch ein besseres Zwischenergebnis als in allen früheren Seniorenturnieren zuvor und war hochzufrieden.

Dass sich diese Zufriedenheit noch steigern sollte, bevor sie jäh in Enttäuschung umschlug, das verdankte ich einer heißen Kampfpartie in Runde 7, die ich gegen Wilfried Gläser (DWZ 2001) mit einem sehenswerten Königsangriff krönen konnte. Und das gegen die Réti-Eröffnung, die bei der Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaft im vergangenen Jahr noch mein Sorgenkind gewesen war! Mit 5 aus 7 hatte ich ein Wahnsinnsergebnis und lag auf einem sagenhaften 16. Tabellenplatz. Und dann kamen sie doch noch, die Nullen. Gegen Joachim Knaak (DWZ 2056) übersah ich eine einfache Abwicklung, an deren Ende mir meine beiden Zentrumsbauern abhanden kamen („shit happens“): Mit dem aktiveren Turmpaar und der Aussicht auf ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern kämpfte ich noch 30 Züge weiter, aber vergebens. In der Schlussrunde (nun nicht mehr am Fenster) wollte Kurt Rychlik (DWZ 1859) keinen frühen Friedensschluss: Gegen seinen Königsindischen Angriff kam ich normal aus der Eröffnung heraus, wollte dann wohl etwas zu viel und stand nach einem Patzer plötzlich elendig schlecht. Irgendwann um Zug 30 herum erhielt ich wie aus heiterem Himmel (draußen war er wieder mal grau) überraschend Gegenspiel: Wenn es eine Remismöglichkeit gegeben hat, so habe ich sie in der immer akuter werdenden Zeitnot nicht gefunden und musste nach dem 56. Zug aufgeben. So blieb es leider bei 5 Punkten, die letztlich den 55. Platz bedeuteten und mir als Trostpflaster exakt einen DWZ-Punkt einbrachten.

Die Umkehrung von "Ende gut, alles gut" in "Ende schlecht, alles schlecht" gilt hier aber nicht: Bis Runde 7 habe ich ein gutes Turnier gespielt, und das zählt! Da auch das Wetter sich mit Sonnenstunden und Sturmnächten von zwei Seiten zeigte, und auch das Essen in den Lokalen zwischen frisch zubereitet und frisch aufgewärmt schwankte, und schließlich auch An- und Rückreise sehr unterschiedlich lang waren, war Büsum vielseitig und spannend und auf jeden Fall die Reise wert.

(Christoph Krebel, 19.09.2017)

Offenes Weseler Sommerturnier

Das Sommerturnier begann am 21.7. Der Austragungsmodus (Keizer-System) lässt es zu, noch zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen oder mal eine Runde auszusetzen. Es geht nicht um DWZ-Punkte.

Mit Jan und Ben Hagenbeck-Hübert nehmen erneut zwei Urlaubsgäste aus Grimma bei Leipzig teil.

Runde 1

In der ersten Runde fanden 5 Partien statt. Die ersten Sieger hießen Michael Wilke, Niels Just, Markus Müller, Mirko Kupinski und Ingo Schilberg.

Runde 2

In der zweiten Runde gewann Mirko Kupinski überaus glücklich eine komplett verlorene Stellung gegen Michael Wilke. Als neutralem Beobachter sprang mir besonders der schöne Sieg von Ben Hagenbeck-Hübert ins Auge.

Runde 3

Die 7 Partien waren teilweise sehr spannend und nicht immer gewann der Favorit. Armin Becker überspielte Oskar Braun, dessen Eröffnungsexperiment gründlich schief ging, mit erstaunlicher Leichtigkeit.

Die Partie des Tages gelang Markus Müller, der gegen Dieter Bohnes einen Turm für zwei Zentrumsbauern opferte und für seinen Mut belohnt wurde. Dieter fand am Brett keine Widerlegung, gab das Material zurück und die Partie endete in einem ausgeglichenen Turmendspiel mit einem gerechten Remis.

Runde 4

Armin Becker und Markus Müller sorgen weiterhin für Furore, die Vertreter aus der ersten Mannschaft kommen nicht in Tritt. Armin besiegte in einer sauberen Partie den an diesem Abend bereits in der Eröffnung schwächelnden Thomas Dickmann, Markus erkämpfte sich gegen Mirko Kupinski erneut ein Remis gegen einen höher bewerteten Spieler. Neuer Tabellenführer ist Ingo Schilberg, der sich gegen Michael Wilke durchsetzen konnte.

Runde 5

Die letzte Runde hatte es noch einmal in sich. Drei der 5 Spiele gingen über die volle Distanz und die Entscheidung um den Turniersieg fiel erst mit der letzten Partie. Die sportlich beste Partie gewann Dieter Bohnes gegen Martin ten Huf. Zumindest vom Nebenbrett aus sah es nach strategisch interessanten Verwicklungen und einem gut vorbereiteten Königsflügelangriff von Dieter aus. Das größte Chaos herrschte auf dem Brett von Oskar Braun und Thomas Dickmann. Oskar hätte sicherlich gewinnen müssen, machte aber in komplizierter Stellung den Sack nicht zu und zum Schluss lief es dann in die verkehrte Richtung.

Die Entscheidung um den Turniersieg fiel in einem kniffligen Endspiel zwischen Markus Müller und Armin Becker. Beide konnten mit einem Sieg das Turnier gewinnen. Markus erspielte sich aus zunächst relativ ausgeglichener Stellung gute Gewinnchancen, verpasste dann aber im Turmendspiel die richtige Fortsetzung und musste sich mit einem Remis begnügen. So wurde es am Ende nur der undankbare vierte Platz. Lachender Dritter war der an diesem Abend abwesende Ingo Schilberg. Ihm genügten zwei Siege aus zwei Partien zum Turniersieg. Platz 2 ging an Dieter Bohnes, Platz 3 an Armin Becker.

(mk & td, 26.08.2017)

Offenes Rapid-Turnier im Schach960

Leider fanden sich in diesem Jahr nur 9 Teilnehmer zum Weseler Schach-960-Turnier ein, so dass wir uns vor dem Start auf eine Verkürzung auf 5 Runden einigten.

Neben IM Mikhail Zaitsev nahmen vier weitere durchaus spielstarke Gäste teil, aus Wesel leider nur vier Teilnehmer, darunter immerhin drei Spieler aus der 1. Mannschaft. Qualitativ war die Veranstaltung sehr gut besetzt und es gab viele spannende Partien mit ungewöhnlichen Stellungsbildern.

IM Zaitsev wurde seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich souverän mit 5 aus 5 durch. Platz 2 ging an Thomas Dickmann, der es auf 4 Punkte brachte. Um den dritten Platz und den Jugendpreis mussten Stichkämpfe entscheiden. Jürgen Ebert (Viersen) verzichtete, also wurde Platz 3 zwischen Dieter Bohnes und Ingo Schilberg ausgespielt. Ingo setzte sich am Ende überraschend durch. Im Stichkampf um den Jugendpreis gewann Vincent Klugstedt das Borkener Duell gegen Marcel Boldrick.

Im nächsten Jahr machen wir auf jeden Fall mehr Werbung und weichen dem Esel-Rock-Festival aus.

(td, 18.06.2017)

Meran 2017

Nachdem wir am 4.5. bei Regenwetter losgefahren und angekommen sind, startete der Freitag sonnig. Und so war auch meine erste Partie gegen Angela Giesenberg. Mit Schwarz aus der Eröffnung nur das Läuferpaar herausgeholt, entstand eine komplizierte Stellung. Meine sympathische Gegnerin, die für Hansa Dortmund startet (DWZ 1484, ELO 1737) fühlte sich durch meinen weissfeldrigen Läufer wohl sehr genervt, weil er immer ihren Turm angriff. So opferte sie ohne Not einen Bauern. Nach einem ungünstigen Zwischenzug zeigte mir Fritz in der Analyse, dass die Partie zu meinen Ungunsten gekippt wäre. Weiß wollte aber den Läufer, den ich dann günstig tauschen konnte. Sie verlor dann direkt 2 weitere Bauern. Einmal hatte sie noch Gegenchancen, aber wieder sah sie die Ressourcen in der Stellung nicht. Am Ende standen ungleiche Läufer und je ein Springer und Turm bei 3 Mehrbauern für mich. Der letzte Zug von ihr stellte einzügig den Turm ein.

6.5. Runde 2 schon früh gegen die Nr. 3 der Setzliste, Ausrichter und spielender Schiedsrichter mit einer Elo von jenseits 2100. Ungewohnte Eröffnung mit d4 und b5! Ich habe dann einen Bauern verloren auf d4 aber eine total komplexe Stellung erhalten und immerhin einen Zug gefunden, der meinen Gegner überraschte. Letztlich setzte er sich durch, wobei ich kurz vor Ende die Überraschung verpasste, als ich eine eingestellte Figur nicht nahm. Blackout nach der schwierigen Partie. Allerdings hatte mein Kontrahent einen Zug vorher einen leichten Gewinn verpasst, als er eine Drohung überbewertete und einen Damentausch anbot. Das entstandene Endspiel mit dann 2 Bauern weniger war anschließend hoffnungslos.

7.5. Nach einer morgendlichen Wanderung nach Schenna musste ich in der dritten Runde erneut gegen Hager (DWZ 1740) spielen. Vor 2 Jahren hatte ich ebenfalls in der 3. Runde gegen ihn mit Weiß einzügig in guter Stellung einen Turm und damit die Partie weggestellt. Heute lief es zunächst ganz gut, aber wieder einmal nicht die besten Züge gefunden und am Ende hatte ich einen entfernten Freibauern in einem Damenendspiel mit meinem Springer gegen seinen Läufer. Sein zentraler Mehrbauer war zunächst schneller und er kam in eine günstige Stellung, wo er mindestens Dauerschach geben oder einen Bauern haben konnte. Er versuchte allerdings auf Matt zu spielen, was bei sorgfältigem Spiel dazu führte, dass mein König über das ganze Mittelfeld in seine Stellung wanderte. Am Ende hatte ich ein Endspiel mit den Leichtfiguren und konnte in einem Blitzfinale mit Dame gegen Läufer und Bauern mattsetzen. Restzeit bei mir 1,5 und bei Hager 4,5 Minuten.

8.5. In der vierten Partie das dritte Mal Schwarz. Diesmal gegen Dr. Dirk Seifert (DWZ 1917/ELO 2056): In der Eröffnung etwas ambitioniert gespielt und stand eine Zeitlang gedrückt. Er versuchte mit Gewalt etwas gegen den König zu unternehmen, vernachlässigte aber die Entwicklung auf dem Königsflügel. Ich konnte mich dann gut befreien und ihm vorübergehend 2 Doppelbauern verpassen. Es gab dann ein Doppelturmendspiel, wo ich eine Stellung fehl einschätzte, so dass es am Ende beim Remis blieb.

9.5. Mit Weiß gegen Meul. Er kannte die Eröffnung gut, weil er sie selbst spielte. Wahrscheinlich ausgeglichen, bekam ich nach 18 Zügen das erste Remisangebot. Gegen einen 1786er DWZ wollte ich aber noch etwas spielen und verkomplizierte die Stellung. Am Ende hatte ich dann, nachdem ich einen möglichen Bauerngewinn übersehen hatte, ein Endspiel mit gutem gegen schlechten Läufer und ungleicher Bauernverteilung auf den Flügeln. Wie schon in der 2. Partie kamen die zentralen Bauern schneller in Gang. In einer schwierigen Stellung hatte ich zwar einen Bauern gewonnen, aber zu Lasten eines gedeckten Freibauern. Ich sah eine vernünftige Fortsetzung nicht und opferte meinen Läufer für die beiden Bauern und lenkte in ein Endspiel mit 5 gegen 2 Bauern über. Es gelang mir zwei verbundene Freibauern zu schaffen, aber der gegnerische König kam rechtzeitig heran. Remis.

10.5. Übrigens stammen die Bilder auf der Meraner Seite von ChessOrg vom morgendlichen Ausflug mit 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Hirzer. Fast 2000 Meter hoch wurden die Fotos gemacht. Kommentar des Hüttenwirtes, den man beim Schachspiel mit Drosson sehen kann (ältester Teilnehmer des Turniers mit 87! Jahren): Wenn Ihr auf den Zaun steigt, seid Ihr auf 2000 Meter!

Über die Partie am Nachmittag decke ich den Mantel des Schweigens. Mein Gegner kam von den Niederländischen Antillen mit Elo 2086. Verschachtelte Stellung mit einem schwarzen Springer meines Kontrahenten auf e4. Ich tauschte meinen Läufer dagegen, öffnete mit f3 die Stellung und dann kam sein Läuferpaar zur Geltung. Ich überlegte dann lange am 32. Zug…… bis ich die Zeit überschritt Überhaupt nicht auf die Uhr geachtet. Schade. Fritz bewertete die Schlussstellung mit 0,00.

11.5. Heute sicher gegen Kurt Reinke (DWZ 1601) gewonnen. Aber was man hier vorgesetzt bekommt. 1. d4-Sf6, 2. g4?! Bei größerer Spielstärke wäre es spannender geworden, so aber nach Damen und Läufertausch einen Springer auf d3 platziert, der die ganze Stellung lähmte und die Seiten des Brettes trennte, so dass ich auf dem Damenflügel 2 Bauern gewinnen konnte. Fritz zeigte gegen den netten älteren Herrn die ganze Zeit mehr als eine halbe Bauerneinheit für mich.

12.5. Etwas Glück bei der Auslosung bescherte mir in der vorletzten Runde mit Hansch aus Berlin (DWZ 1771, ELO 1904) einen schlagbaren Gegner. Die Anstrengungen des Turniers zeigten sich nicht bei mir, aber Hansch stellte im 10. Zug bereits eine Figur ein. Ein krasses Übersehen einer Doppeldrohung. Es sollte aber 71 Züge bis zu meinem Sieg dauern. Zwischenstationen: Tausch der Figur gegen Bauer und Qualität. Abwicklung in ein Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern, durch eine kleine Unachtsamkeit wurde es zu einem Turmendspiel mit g- und b-Bauern mehr für mich, das ich technisch dann einwandfrei löste.

13.5. In der letzten Runde musste ich gegen einen weiteren Vertreter der Familie Seifert spielen, aber nicht gegen den FM, der zu dieser Zeit das Turnier bereits mit einem Punkt Vorsprung anführte. Sein Bruder Frank hatte aber eine ELO Zahl von 2135 und war ein starker Gegner, der aber im Turnier auch einige Schwächen gezeigt hatte. Aus der Eröffnung kam ich mit Schwarz einigermaßen heraus, musste aber mit einem schlechten gegen einen guten weißfeldrigen Läufer spielen. Einen Einbruch auf der offenen a-Linie konnte ich nach doppeltem Turmtausch noch verhindern, machte aber im 26. Zug einen groben Fehler, der mich absehbar in eine absolute Zwangslag bringen würde oder aber ein recht schnelles Matt drohte. Das wollte ich mir gegen diesen Spieler nicht zeigen lassen. So wurde ich mit 5 aus 9 Punkten 13. (geteilter 10.-13. mit der schlechtesten Wertung). Die beiden FM siegten verdient.

(ud, 14.05.2017)

Bezirksblitzeinzelmeisterschaft

Großer Erfolg für Niklas Jacobi

Bei der BBEM in Dinslaken gelang Niklas Jacobi mit dem zweiten Platz hinter dem "unschlagbaren" IM Christof Sielecki (Dinslaken) eine faustdicke Überraschung. Er ließ dabei mehrere wesentlich höher eingeschätzte Spieler hinter sich, u.a. Martin ten Huf (Hünxe), Thomas Dickmann (Wesel), Mario Schubert (Kamp-Lintfort), Frank Hamann und Hans-Dieter Ollesch (beide Dinslaken).

Das gute Weseler Ergebnis komplettierte Thomas Dickmann mit dem dritten Platz.

(td, 13.05.2017)

Internationales Schnellschachturnier Straelen

Dies war ein super Straelen Wochenende! :-)

2.Platz in der Vereinswertung!!!

 

Ergebnisse und Teilnehmer in aller Kürze:

Markus Müller 2.Platz C-Gruppe

Avdi Rama 2.Platz D-Gruppe

Michael Schleich 3.Platz D-Gruppe

Niklas Jacobi 1.Platz U16

Harald Wiens 3.Platz U16

Aaron Bermann 7.Platz U14

Fabian Elias Datta 10.Platz U10

 

Auch alle anderen Teilnehmer haben gut abgeschnitten:

Ulrich Dimmek Senioren,

Erwin Rudi B-Gruppe,

Berthold Plischke, Michael Wilke und Krzysztof Szczepanski C-Gruppe,

Maximilian Putzmann und Michaela Sauerland E-Gruppe,

Luca Noel Sauerland U14,

Nicole Wiens und Jakob Sträßner U12,

Felix und Moritz Hetzel U10.

 

Danke an alle Fahrer!

 

Katernberg hat leider zum zweitenmal den Wanderpokal gewonnen.

Wesels letzter Sieg war im Jahr 2013.

Auf gehts!!!  ;-)

(ms, 10.01.2017)

Nachtrag

Die Veranstalter vom Straelener Schnellschachturnier haben eine Rundmail geschickt. Der verlinkte Artikel der RP ist auch interessant, inklusive Erwähnung unserer erfolgreichsten Spieler und eines wunderhübschen Bildes von Michael.   :-)

(ob)
Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,
das 28. Straelener Schnellschachturnier haben wir trotz widriger Wetterverhältnisse erfolgreich durchführen können. Wir möchten uns auf diesem Weg bei den teilnehmenden Vereinen und zahlreichen vereinslosen Spielerinnen und Spielern bedanken, die vielfach schon seit vielen Jahren an dem Turnier teilnehmen.Verschiedene Zeitungen haben über das Turnier ausführlich berichtet, z.B. die Rheinische Post in der Ausgabe vom 28.1.2017.
Für unseren Verein haben auch diesmal Planung, Organisation und Durchführung des Turniers einen erheblichen Aufwand bedeutet. Die positiven Rückmeldungen bestärken uns aber immer wieder, dieses Turnier weiterzuführen. So werden wir im nächsten Jahr voraussichtlich am 7. Januar 2018 das 29. Straelener Schnellschachturnier ausrichten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wieder zahlreiche Vereine und Einzelspieler den Weg nach Straelen finden.
Über die Einzelheiten werden wir ab Oktober 2017 auf unserer Webseite (www.schachclub-straelen.de) informieren.
Wir wünschen Euch ein erfolgreiches Jahr 2017.
Mit herzlichen Grüßen aus Straelen
Sven Hendriks
Vorsitzender des Schachclubs Straelen 1956 e.V

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