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Gocher Nachlese (1)

von Christoph Krebel

Gocher Nachlese (2)

von Christoph Krebel

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Heusenstamm Sparkassen Open

Gemeinsam mit Stefan Christen nahm ich – Thomas Dickmann – am Heusenstammer Open teil. Die Rahmenbedingungen waren in Ordnung, aber nicht überragend. Die Turnhalle des Heusenstammer Sportzentrums bot viel Platz für die 240 Teilnehmer, war aber etwas zugig und laut, die Verpflegung vor Ort nicht so toll. Dafür war das Teilnehmerfeld sehr stark und die Organisation klappte reibungslos. An der Spitze 19 Titelträger (7 GM, 9 IM und 3 FM) und dahinter jede Menge junger Meisterkandidaten. Unter 176 Teilnehmern des A-Turniers war ich an 75 gesetzt, Stefan an 124. Daneben gab es noch ein B-Turnier (33 Teilnehmer) und ein Jugendturnier (31 Teilnehmer).

 

Stefan begann das Turnier mit einer Niederlage gegen einen guten Gegner, gewann in Runde 2 gegen einen Schwächeren und musste sich in den Runden drei und vier wieder stärkeren Gegnern geschlagen geben. Soweit war alles normal. In Runde 5 folgte dann ein böser nervlicher Aussetzer gegen Felicitas Ophelia Köllner (ELO 1682, DWZ 1347), der ihm das Turnier aus sportlicher Sicht vermasselte. Man muss allerdings sagen, dass alle drei teilnehmenden Köllner-Kinder viel stärker spielten als ihre Zahl und erheblich DWZ-und ELO-Punkte hinzu gewannen. Kein Wunder, Vater Christof Köllner ist ein starker 2100er, der zeitweise an den Spitzenbrettern zu finden war.

In den beiden letzten Runden gelang Stefan ein Sieg aus verwickelter Stellung gegen einen gleichstarken Gegner und ein Remis gegen einen weiteren unterbewerteten Jugendlichen. Insgesamt war es für Stefan bis auf den einen Aussetzer ein durchschnittliches Turnier. 2,5 Punkte und ein DWZ/ELO-Verlust von 30 bzw. 9 Punkten klingen schlimmer als es tatsächlich war.

 

Ich spielte für meine Verhältnisse hervorragendes Schach, verpasste aber aufgrund schlechter körperlicher Verfassung ein durchaus mögliches besseres Ergebnis. Diese 2-Partien-pro-Tag-Turniere sollte man doch besser der Jugend überlassen :-)

Gleich in Runde 1 bekam ich mit dem 12-jährigen Ioannis Papadopoulos (ELO 1656, DWZ 1480) einen undankbaren Gegner zugelost, konnte aber mit einer konzentrierten Leistung relativ sicher gewinnen. Nicht selbstverständlich. Am Ende des Turniers hatte der Junge ein gutes 1900er Ergebnis erzielt und genauso viele Punkte wie ich.

In Runde 2 hatte ich mit Schwarz gegen den 16-jährigen Denis Mager (ELO 2232, DWZ 2201) eine schier unlösbare Aufgabe. Er setzte mich mit scharfem Angriffsspiel unter Druck, ich stand aber solide, konnte die Balance halten und hätte zwischendurch sogar einmal selbst auf Gewinn spielen können. Zum Schluss opferte er eine Figur, aber es reichte nur zum Dauerschach (siehe Rätsel des Monats).

In Runde 3 bekam ich zur Belohnung erneut einen starken Gegner, dieses Mal aber wenigstens kein Kampfkind. Berthold Engel (ELO 2207, DWZ 2157) zwang mich in einen schwerblütigen Positionskampf, in dem ich mich gut behaupten konnte und zwischendurch sogar die etwas besseren Chancen hatte. Nach langem Kampf endete auch diese Partie mit einem Remis.

In Runde 4 wartete wieder ein starker Jugendlicher auf mich. Der 18-jährige Carsten Hecht (ELO 2159, DWZ 2167) war wegen einer Klausur erst zur 2. Runde in das Turnier eingestiegen und hatte zweimal gewonnen. Ich wurde sein drittes Opfer, lieferte aber über 63 Züge einen großen Kampf, in welchem ich nach einer Niederlage im Theorieduell (er kannte die Variante 2 Züge weiter als ich bis zum 19. Zug und wusste ungefähr, was danach zu tun war) erst im 41. Zug auf die Verliererstraße geriet. Zum Schluss waren wir beide am Ende unserer Bedenkzeit und er musste den nicht ganz trivialen Gewinnweg in einem Endspiel Turm + 2 Läufer gegen Turm + 4 Bauern im 30-Sekunden-Modus finden.

Die Nachmittagsrunde geriet dann fast zum Fiasko. Ohne Mittagspause und kräftemäßig angeschlagen spielte ich gegen Reiner Haftmann (ELO 1866, DWZ 1786) unsicher und verbrauchte zuviel Zeit. Dennoch hatte ich bald einen Bauern erobert und stand glatt auf Gewinn, aber dann verlor ich den Faden. Als ich mich noch darüber ärgerte, ihm ohne Not die Gelegenheit zu einer Abwicklung in ein Endspiel mit ungleichen Läufern gegeben zu haben, weil ich mein Läuferpaar zu lange behalten wollte, fand er eine bessere Einsatzmöglichkeit für seinen Springer. Er drohte einfach eine Gabel und ich zog den bedrohten Läufer so ungeschickt weg, dass eine andere Gabel ging. Eine Figur war weg, und das im Endspiel. Mit nur einem Bauern für die Figur machte ich noch ein paar Frustzüge, er stellte zu meinem Glück einen zweiten Bauern ein und auf einmal hatte ich gute Schwindelchancen, die ich zu einem sehr sehr glücklichen Sieg nutzen konnte.

In Runde 6 war ich mit Schwarz gegen Dennis Hankel (ELO 2180, DWZ 2093) erneut Außenseiter und spielte wieder eine grundsolide Partie. Nach langer Verteidigung stand schließlich ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett. Er unternahm einen riskanten Gewinnversuch, öffnete die Stellung und ich reagierte richtig. Auf einmal waren meine Figuren aktiver als seine und ich bekam klaren Vorteil. Und tatsächlich hätte ich im 55. Zug gewinnen können (siehe Rätsel des Monats), sah aber leider nur, dass ich das Remis praktisch erzwingen konnte, was ich angesichts knapper Bedenkzeit und einer erneut sehr kraftraubenden Partie dann auch tat.

Die 7. Runde hätte ich mir danach besser ersparen sollen. Erneut ohne vernünftige Mittagspause war ich nicht mehr in der Lage, mich angemessen auf die Partie zu konzentrieren und verlor gegen Josu Tornay Gomez (ELO 2100, DWZ 2062) in einem offenen Schlagabtausch bald die Übersicht und eine Figur.

Am Ende des Turniers steht die Erkenntnis, alle Partien voll ausgekämpft zu haben und an guten Tagen spielerisch auf 2200er Niveau mithalten zu können. Konditionell bin ich den Strapazen eines 7-rundigen Turniers innerhalb von 4 Tagen leider nicht mehr ganz gewachsen. Fünf guten Partien standen zwei fehlerbehaftete Nachmittagspartien an den beiden letzten Turniertagen gegenüber und trübten die ansonsten sehr erfreuliche Bilanz. Ein kleiner Gewinn (ELO +4, DWZ +8) bleibt dennoch.

 

Das Turnier gewann zur Freude des Ausrichters IM Daniel Sadzikowski vom Gastgeber SC Heusenstamm. Er verwies mit 6,5 Zählern die beiden GM Konstantin Landa und Andrey Sumets (je 6 Punkte) auf die Plätze.

(td, 30.11.2015)

Sankt Martins-Turnier

Das Sankt-Martins-Turnier wurde souverän von Uli gewonnen; ich glaube, er konnte alle Partien gewonnen. Ivan hat den zweiten Platz erreicht. Es haben nur sechs Spieler teilgenommen, worüber Heinz Görtzen ziemlich enttäuscht war. Dennoch hat es viel Spaß gemacht. Und die Kuchen waren sehr lecker. Weil wir so wenige Senioren waren, haben uns die Jugendlichen kräftig beim Vertilgen geholfen.

(Stefan Christen, 11.11.2015)

16. Bad Harzburger Schachtage

Marcus Dehn (früher Wesel, jetzt Braunschweig) und ich versuchten es mal wieder, im Harz einige Höhen zu erklimmen, er im Open (103 Kraxler), ich in der Gruppe der 60 Fußlahmen.

Für mich war's das erste zufriedenstellende Turnier in diesem Jahr, weniger wegen der Punkte, sondern weil ich keine Böcke abschoss und ab Runde 3 einen guten Durchblick für die Positionen und die meisten Varianten hatte. In Runde 1 war der Berg zu hoch: gegen DWZ 2165 ließ ich eine Abwicklung in ein für mich schlechtes Endspiel zu. Auch danach hatte sich der Harzer Nebel noch nicht gelichtet: remis gegen einen 1528er, mein Bauernraub gab ihm zu viel Beweglichkeit. Es folgten 2 lockere Überholungen gegen schlappe Wanderer, so dass in Runde 5 der Brocken kam (2026). Diesmal wickelte ich in ein besseres Endspiel ab, gewann dort durch Druckspiel einen seiner schwachen Bauern, das entstehende Turmendspiel war aber trotz Mehrbauer (wohl auch theoretisch) remis. In der 6. und letzten Runde gab es gegen 1866 eine ziemlich wilde taktische Hexerei, bei der ich letztlich die bessere Übersicht hatte (Dc2+ mit durch La6 gedecktem Sd3+ beantwortet!).

Also 4/6, und ich hätte einen Ratingpreis von 50€ mitnehmen können. Aber "mein Fahrer" Karl Haakert, der real keineswegs fußlahm ist, schachlich jedoch mit 2/6 in den unteren Gefilden blieb, und ich wollten beide nicht von 12.30 bis 16.00 auf den Gipfelschmaus (Siegerehrung) warten. Zumal wir am Abend zuvor schon je eine Hasenkeule erlegt hatten.

Von Marcus' Partien habe ich nicht viel mitbekommen. Obwohl er mit seinem Spiel gar nicht ganz zufrieden war, holte er ausgezeichnete 6/8 und belegte Platz 6! Damit ließ er sogar den einzigen GM und weitaus Elo-Stärksten (Viesturs Meijers, 2468) hinter sich und gewann 50€ Prämie.

Beide stiegen wir um knapp 30 (DWZ-)Höhenmeter, Marcus auf 2088, ich auf 1772.

Für Harzreisende:

der echte Brocken ist 1141m hoch, oben flach und bis auf vertrocknete Bäume kahl. Die bei gutem Wetter total überfüllte Brockenbahn kostet rund 40€ p.P. rauf und runter, das Pferdefuhrwerk 26€, es braucht 2 Stunden bis oben, und zu Fuß sind es 8km bei 300m Höhenunterschied. Auf all das haben wir zugunsten einer einer etwas tiefer gelegenen 2stündigen Wanderung verzichtet. Wie zitierte Bruno Müller-Clostermann (Vorsitzender SF Katernberg, DWZ 2026, ebenfalls 4/6) einen Brockenwanderer: "Müde Beine, viele Steine, Aussicht keine, Heinrich Heine".

(Berthold Plischke, 01.11.2015)

Bezirks-Blitzmannschaftsmeisterschaft

Bei der BBMM reichte es für das Weseler Team mit Oskar Braun (3 aus 8), Mirko Kupinski (2,5), Stefan Christen (2) und Markus Müller (2,5) reichte es nur zu Platz 4 hinter zwei Dinslakener Teams (mit Christof Sielecki in der II.) und den SF Moers, aber immerhin vor Viktoria Alpen.

(ob, 21.09.2015)

Offenes Weseler Sommerturnier

Oskar Braun gewinnt das Sommerturnier vor den beiden Hünxern Robert Link und Martin ten Huf. Die Jugendpreise gehen an Lara und Ben Hagenbeck-Hübert.

(bp, mk & td, 21.08.2015)

Benefiz Simultanturnier mit dem IM Nikolas Lubbe zu Gunsten Terre des Hommes

Haupttor der ZitadelleZu den diesjährigen PPP Tagen präsentierte der Schachverein Wesel den Internationalen Meister (IM) Nikolas Lubbe aus Osnabrück. In einer gemeinsamen Aktion der Deutschen Schachjugend mit der Kinderhilfsorganisation Terre des Hommes bestreiten deutsche Titelträger ohne Gegenleistung Simultanturniere bei Veranstaltungen.

Nikolas Lubbe trat in Wesel gleichzeitig gegen 25 Gegner aus 5 Vereinen an, die jeweils 5 € Startgeld zahlten, die in voller Höhe Terre des Hommes zu Gute kommen.

Nikolas LubbeDie weiteste Anreise hatte Hartmut Hagenbeck-Hübert, der als ehemaliger Weseler Spieler aus Grimma in Sachsen zu Besuch in Wesel war und gleich mit dreien seiner Kinder am Turnier teilnahm.

Neben 22 vorangemeldeten Spielern entschlossen sich 3 Passanten spontan, am Simultankampf teilzunehmen, so u.a. Jenny Hartjes vom SK Xanten, die die Gelegenheit nutzte, sich mal mit einem richtig starken Spieler zu messen.

Der sympathische Titelträger motivierte gleich zu Beginn seine Kontrahenten, indem er anbot, 10 € aus eigener Tasche für jede seiner verlorenen Partien an Terre des Hommes zu spenden.

Nikolas führte als Simultanspieler traditionsgemäß die weißen Steine; Kinder unter 14 Jahren konnten sich die Farbe aussuchen.

Seine Klasse zeigte sich frühzeitig, denn nach 1 ½ Stunden mussten die ersten beiden Spieler ihren König als Zeichen der Aufgabe umlegen. Aber alle Spieler, im Alter zwischen 8 und über 80 Jahren gaben Ihr Bestes und später gab Nikolas Lubbe auch an, dass viele gute Partien gespielt worden sind und er richtig gefordert wurde.

Trotz Sonnenbrand: Thomas Dickmann erkämpfte sich ein RemisTrotz seiner spielerischen Qualitäten musste er lange kämpfen, bis das Endergebnis feststand. Nach 5 Stunden hatte er 23 Partien gewonnen und nur ein Remis an den Weseler Spitzenspieler Thomas Dickmann abgegeben. Sein letzter Gegner war der vereinslose Gunter Susen, dem sich Nikolas Lubbe jetzt ganz widmen konnte. Nach mehr als 5 ½ Stunden konnte der Meister dann seinen kleinen Vorteil routiniert noch in einen Sieg ummünzen, so dass es am Ende 24 ½ zu ½ für Nikolas Lubbe hieß.

Einen Gewinner gab es (außer Nikolas) dennoch: Terre des Hommes wird einen Betrag von 250 € vom Schachverein Wesel erhalten, denn die 125 € Startgeld wurden durch mehrere Spenden entsprechend aufgerundet.

(ud, 02.08.2015)

Werden Open 2015

GM Epishin gewinnt das Werden Open!

Das Werden Open fand in den letzten Jahren unregelmäßig und in kleinem Umfang statt, doch dieses Mal machten sich die Schachfreunde Essen-Werden daran, es mithilfe von Sponsoren, einem anderen Spielsaal und höherer Preisgelder auf eine größere Bühne zu hieven. Beachtet man, dass eine Woche vorher bereits ein großes Open in Essen stattfand (das Ruhrhalbinsel-Open), am gleichen Wochenende noch das bereits in den Turnierkalendern etablierte Krefelder Pfingst-Open und die Veranstaltung noch zusätzlich in Konkurrenz zur Werdener Pfingstkirmes stand, so dürfte man diesen Herausforderung wohl mindestens mutig nennen. Aber: Es hat sich gelohnt!

Aus Wesel haben wir uns zu fünft – Markus, Florian, Benedikt, Thomas und ich (Oskar) – aufgemacht, um an einem schönen Wochenende in schöner Umgebung (hoffentlich) schönes Schach zu spielen.

Florian schaffte es, bereits in der ersten Runde Thomas in komplizierter Stellung an den Rand einer Niederlage zu bringen, doch verwand er in dieser Situation zu wenig Zeit auf die Variantenberechnung und ließ sich die Butter noch vom Brot nehmen. Überhaupt zeigte er im ganzen Turnier durchweg eine gute Partieanlage und stand häufig besser, tat sich dann aber mit der Gewinnverwertung schwer. Am Ende landete er mit 2,5 Punkten aus 7 Spielen in der DWZ-Erwartung und erhält nun eine Elo über 1700, aber mit etwas mehr Killerinstinkt, bzw. mentaler Stärke in Schlüsselsituationen ist das nächste Mal sicher mehr drin.

Avdi RamaIch war ebenfalls wenig erfolgreich in diesem Open. Dabei gehen die beiden Niederlagen gegen stärkere Gegner völlig in Ordnung – eine davon war gegen FM Jürgen Kaufeld und ich konnte mich hinterher über eine tolle und aufschlussreiche Analyse mit meinem netten Gegner freuen. Vielmehr gab ich zwei unnötig schnelle Remisen gegen Gegner mit deutlich weniger DWZ ab. Das erste gegen Benedikt war einem Übersehen in normaler Stellung geschuldet und das zweite gegen einen jugendlichen 1400er entsprang zu großer Sorglosigkeit in bereits vorteilhafter Position. Mit einem schnellen Sieg gegen einen gleichstarken Gegner in der letzten Runde konnte ich das Turnier mit 4 Punkten noch versöhnlich auf dem 19. Platz beenden.

Markus dagegen machte es besser: Er versuchte in den Partien wie gewohnt, seine Figuren zu aktivieren und dynamisch zu spielen, was ihm häufig auch gut gelang, doch fand ich persönlich es sehr bemerkenswert, dass er es dieses Mal auch schaffte, sich in sehr schwierigen und teils passiven Stellungen zäh zu verteidigen und dem Gegner seine Aufgabe so schwierig wie möglich zu machen. Dabei sprangen für ihn neben einem Remis gegen einen Fast-2000er insgesamt 3,5 Punkte und Platz 25 heraus, mit dem großen DWZ-Zuwachs macht er seine schwache Vereinsmeisterschaft wieder wett und er bekommt er jetzt eine Elo über 1800. Aber das wichtigste: Er konnte sich mit dieser starken Leistung den zweiten Jugendpreis des Turniers erspielen!

Für Benedikt war es das erste Open und er nahm sich vor, an seine starke Leistung in der VM anzuknüpfen, was ihm bereits in der ersten Runde fast gelang. Dort hatte er mehrere Züge lang einen Sieg gegen einen Fast-2000er auf dem Brett, verpasste die Gelegenheiten jedoch leider und verlor. Danach stabilisierte er sein Spiel, nahm unter anderem mir ein Remis ab, konnte in der letzten Runde einen 1800er schon aus der Eröffnung heraus besiegen und erspielte sich starke 4 Punkte und Platz 20 der Tabelle. Damit macht auch er ein dickes DWZ-Plus, bekommt eine Elo von 1877 und gewann den Preis in der Wertungsgruppe unter 1890 – wohlgemerkt als Teilnehmer mit der schlechtesten Zahl in dieser Gruppe!

Avdi RamaThomas startete etwas verhalten ins Turnier: Nach dem etwas glücklichen Sieg gegen Florian durfte er gegen den Turnierfavoriten GM Epishin ran und konnte trotz eines aktiven Läuferpaares der positionellen Meisterschaft seines Gegners leider kein Paroli bieten. In den folgenden 5 Runden gewann er dann 3 Partien, gab ein Remis gegen einen starken Jugendlichen ab und ließ sich nur noch von IM de Gleria besiegen. Das allerdings in einer messerscharfen Partie, in der er zwischenzeitlich über großen Zeitvorteil verfügte. Die Post-Mortem-Analyse war äußerst spannend und er konnte sich nur darüber wundern, wie viele vertrackte Varianten sein starker Gegner trotz horrender Zeitnot gesehen hatte. Am Ende stand Thomas mit 4,5 Punkten aus 7 Runden auf Platz 8 der Gesamtwertung und konnte den 1. Preis in der Wertungsgruppe unter 2020 gewinnen. Ein bärenstarkes Turnier! (Seine Partien gegen die beiden Titelträger sind am Ende des Berichts angefügt.)

Alles in allem nahmen knapp über 50 Teilnehmer an dem Open teil, was für die erste Ausgabe eine gute Zahl ist und mit 7 Titelträgern war es auch in der Spitze ordentlich besetzt. Elo-Favorit GM Epishin gönnte sich zwischendurch nur zwei schnelle Remisen und gewann das Turnier ansonsten überragend und ungefährdet mit 6 Punkten vor GM Dgebuadze und IM Zaitsev, die jeweils 5,5 Punkte erreichten.

Uns Weselern hat das Open viel Spaß gemacht. Einzige Wermutstropfen waren zum einen die direkt angrenzende Pfingst-Kirmes inklusive lauter Musik und Popcorngeruch und zum anderen, dass wir gleich 4 Partien untereinander spielen mussten. Jedoch waren die restlichen Spielbedingungen super: Das Turnier lief fair ab, die Atmosphäre war sehr gut, das Atrium des Mariengymnasiums ist ein schöner und geräumiger Spielsaal und Essen-Werden ist überhaupt eine sehr schöne und grüne Gegend, in der man hervorragend ein langes Wochenende verbringen kann.

(ob, 03.06.2015)

43. Goldcup Meran 2015

Mein 2. Open sollte besser als mein erstes laufen, das hatte ich mir fest vorgenommen. Jeden Tag eine Partie sollte mir mehr liegen.

Es fing auch gut an. Gegen einen Hildener Spieler mit einer DWZ von 1457 bekam ich als Schwarzer f4 vorgesetzt und spielte eine Königsfianchetto. Er machte dann einen Fehler und büsste einen Bauern ein. Nach dem Versuch Gegenspiel zu bekommen, nahm er seinem Springer das letzte Feld so dass ich mit einem Bauernangriff diese Figur gewinnen konnte. Es dauerte noch ein paar Züge, dann war der erste Sieg eingefahren.

Am Samstag bekam ich es dann direkt mit FM Kargoll (DWZ 2135) zu tun und spielte eine gute Partie. Leider habe ich wohl einige Chancen ausgelassen, wie einige Kiebitze meinten. Jedenfalls musste ich eine Qualität gegen L und Bauern geben, um nicht chancenlos mehrere Bauern zu verlieren. Ich konnte dann immerhin einen sehr aktiven Springer auf e5 parken, der nicht zu vertreiben war, denn es gab nur noch Schwerfiguren. Nach einer Linienöffnung kamen die Türme in meine Stellung. Dafür hatte ich 2 Bauern gewonnen, musste aber, um sofortiges Matt zu vermeiden, einen zurückgeben und hätte in einen Turmtausch einwilligen müssen. Fritz gibt die entstandene Stellung mit gleich an. Leider übersah ich einen Zwischenzug mit Schach und verlor einen Turm und dann reichten auch meine verbundenen Freibauern nicht mehr. Eine wirklich gute Partie mit der ich zufrieden war, mein Gegner hatte am Ende noch gerade 2 Minuten auf der Uhr, bei mir knapp 20.

In der 3. Runde am Sonntag ein Schwarzsieg gegen Schleime (DWZ 1597). Strategisch den entfernten Mehrbauern am Damenflügel und die Offene Linie reichten relativ schnell zum Erfolg.

Mit Weiß wollte ich den Grundstein am Montag legen, um vielleicht gegen den an Eins gesetzten Seifert aus Dresden spielen zu können. Wieder ein gute Partie, bei der Fritz bis zu 1,7 Bauerneinheiten mehr anzeigte, obwohl ich keinen Materialvorteil hatte. Leider brachte mich eine Unachtsamkeit um den schon sicher geglaubten Erfolg. Für einen scheinbar einfachen Bauerngewinn gab ich meinen guten Läufer und ermöglichte dadurch auch noch ein Schach, das einen ganzen Turm kostete. Mein sympathischer Gegner Hager hatte eine DWZ von 1675.

Runde 5 brachte wieder einen Schwarzsieg aus einer Pirc- Stellung heraus. Mein Gegner ermöglichte mir einen Bauerngewinn, der aber nicht zwingend war. Nach einem Befreiungszug konnte ich einen zweiten Bauern gewinnen, der Rest war Technik.

Runde 6 brachte den ersten Weißsieg gegen einen sympathischen älteren Engländer, der deutlich stärker spielte als seine ELO von 1689 auswies. Mit nichts aus der Eröffnung herausgekommen und dann doch einen Bauern in einem L + S-Endspiel gewonnen. Schließlich konnte ich seinen Springer auf a2 fangen. Runde 7 brachte eine weitere Weißpartie gegen Hans Uwe Kock, einen nach Liechtenstein ausgewanderten Deutschen schon älteren Jahrgangs. Mal etwas anderes ausprobiert in der Eröffnung ohne sonderlichen Erfolg. Ein Remisangebot lehnte ich ab, weil ich in einem Mittelspiel die offene Linie hatte, dafür aber einen Lb2 („Großbauer“) hinter dem c3 Bauern. Ich konnte dann auf die gegnerische Grundlinie kommen und meinen Großbauern auf f8 tauschen. Als er dann meinen Turm zu vertreiben drohte, musste ich diesen tauschen und bot dann selber remis an. Ich hatte ein falsches Bild vor Augen, denn ich hätte in der Folge einen Bauern gewinnen können. Fritz konnte das, aber ob es in einem Dame Springer Endspiel gereicht hätte, weiß ich nicht.

In Runde 8 kam dann doch der zweite Titelträger FM Seifert aus Dresden (DWZ 2315). Bereits in der Eröffnung bekam ich mit Schwarz Schwierigkeiten, konnte mich aber lange zäh verteidigen und die gröbsten Drohungen abwehren. Am Ende übersah ich ein Opfer, das Bauern und Qualität bei Annahme gekostet hätte. Die Ablehnung erlaubte aber eine Springergabel mit Qualitätsverlust, was mir die Lust aufs Weiterspielen nahm.

Kurios die letzte Partie am Samstag Morgen gegen Aigner (ELO 1869). Eine schlecht gespielte Eröffnung (noch mal mit Schwarz) machte mir Zeitprobleme, bis mein Gegner mit dem 14. Zug seinen Vorteil vergab und ich meine Stellung Zug um Zug verbessern konnte. Dann Stellung überzogen und konnte mich in ein remisiges Turmendspiel retten, nachdem ich zwischenzeitlich schon 2 Bauern weniger hatte. Nachdem jeder noch einen Bauern und einen Turm hatte, lehnte mein Kontrahent zweimal mein Remisangebot ab und versuchte einen Bauern zu gewinnen. Was das sollte, blieb mir schleierhaft, weil ich seinen Bauern erobert hätte und selbst dann hätte er mit seinem Randbauern nicht gewinnen können. Wahrscheinlich wollte er mich über die Zeit ziehen, den mir waren nur noch wenige Minuten verblieben. Nach meinem letzten Zug mit dem ich seinen Bauern gewann, gab er dann doch remis. Was ich nicht gesehen hatte, aber scheinbar alle Kiebitze, war, dass ich nach dem auch möglichen Schach mit anschließendem Turmtausch meinen Bauern zur Dame hätte ziehen können während mein König im Quadrat war. Wäre die gerechte Strafe gewesen. So blieb mir der 11. Platz statt des sonst möglichen 8..

Resümee: Ziemlich gutes Schach gespielt, aber in Partie 4, 7 und 9 Punkte liegengelassen, zum Teil durch blöde Einsteller. 3,5 aus 5 mit Schwarz ist achtbar, 1,5 aus 4 mit Weiß nicht.

Ein schönes Rahmenprogramm, an dem auch Angelika teilnehmen konnte, rundete das Turnier ab.

(ud, 30.04.2015)

Oberhausener Oster Open 2015

Dieses Jahr waren wir aus unserem Verein zu dritt beim Oster-Open in Oberhausen: Avdi, Stefan und ich – Oskar. In der Spitze war das Turnier mit vielen Titelträgern und einiger Prominenz stark besetzt. Zu nennen seien zum Beispiel die amtierende deutsche Meisterin Zoya Schleining, Nationalspieler und amtierender deutscher Meister Daniel Fridman und Schachlegende Vlastimil Hort. Doch bevor ich verrate, wer das Turnier völlig überlegen gewinnen konnte, erst zu unserem eigenen Abschneiden:

Avdi RamaAvdi startete etwas langsam mit einem Punkt aus den ersten vier Runden, gab dann auf einmal am vorletzten Tag mit zwei Siegen richtig Gas, bevor er sich in der letzten Partie dem starken Königsangriff seines Gegners noch einmal geschlagen geben musste. In der sechsten Runde konnte er dabei aus sehr komplizierter Stellung – wie zuletzt auch schon in der zweiten Mannschaft – einen 1800er besiegen. Insgesamt erspielte Avdi sich also drei Punkte und einen DWZ-Zugewinn von knapp 30 Punkten. Bahnt sich da ein zweiter Frühling an?

Siegerehrung mit Stefan ChristenStefan startete bärenstark mit einem Remis gegen den Dinslakener Johannes Mundorf – der übrigens in der letzten Runde sogar ein Remis gegen GM Fridman erreichte. In den Runden zwei und drei konnte er noch 1,5 Punkte holen, musste sich dann in der vierten Runde zum ersten (und einzigen!) Mal geschlagen geben und erspielte sich in den letzten drei Runden noch zwei Remis und einen Sieg. Insgesamt lag Stefan am Schluss also bei vier Punkten und das, obwohl er in jedem(!) Spiel gegen nominell stärkere Gegner antreten musste! Er hatte in etwa der Hälfte der Partien ein wenig Glück auf seiner Seite, da seine Gegner ihre Stellungen gegen Stefans Igel zum Teil überzogen oder auch anderweitig eine taktische Wendung übersahen, aber das soll seine Leistung kaum schmälern, da es zum einen gegen starke Gegner schon ein Erfolg ist, die Stellung so lange im Gleichgewicht zu halten, bis sie dazu provoziert werden, sie zu überziehen und zum anderen diese Entwicklung der Partien genau zum Konzept von Igelstellungen passt, denn der Igel ist eine Kontereröffnung. Belohnt wurde dieses starke Turnier mit dem zweiten Ratingpreis in der Kategorie TWZ bis 1880 und einem satten DWZ-Zugewinn von über 60 Punkten – Stefan liegt nun über 1800!

Oskar Braun neben GM Vlastimil HortIch hatte in der ersten Runde wieder die Ehre auf der Bühne an Brett zwei gegen GM Mikhail Kozakov zu spielen. Schon im elften Zug geriet ich auf Irrwege, da ich aktives Spiel mit kaputter Bauernstruktur anstrebte, dennoch konnte ich dem Großmeister ein paar Hürden vorsetzen und ein Turmendspiel mit zwei Minusbauern erreichen, das zwar verloren war, aber noch einige Technik von meinem Gegner abverlangte. GM Kozakov spielte sehr überlegt und souverän und nach fast fünf Stunden und knapp 70 Zügen musste ich die Waffen strecken. (Die Partie ist am Ende des Berichts angehängt.) Die nächsten Runden verliefen größtenteils sehr durchwachsen und ich erreichte zwei Remis und zwei Siege bei zwei Niederlagen. Diese drei Punkte sind kein besonders gutes Ergebnis und vor allem positionell leistete ich mir einige gröbere Fehleinschätzungen, doch waren die Partien allesamt interessant und gehaltvoll und gerade die vielen dynamischen Stellungen haben mir Spaß gemacht. Das wiegt den leichten DWZ-Verlust mehr als auf.

Dass so ein Open auch für gestandene Großmeister ein Haifischbecken sein kann, zeigt sich am Beispiel des deutschen Meisters Daniel Fridman. Der Topfavorit auf den Turniersieg musste zwei Remis abgeben und griff in einem Zeitnotgefecht sogar gänzlich fehl, was eine Niederlage nach sich zog. Die Gunst der Stunde nutzte GM Mikhail Kozakov, der mit überragenden sechs Siegen in Folge startete und vor der letzten Runde schon als Gesamtsieger feststand. In der Abschlusspartie gestattete er sich mit Schwarz ein schnelles Remis gegen GM Vlastimil Hort und landete so am Schluss mit 6,5 Punkten auf dem ungeteilten ersten Platz vor FM Hirschberg und IM Tomic mit je 6 Punkten und sieben Spielern mit je 5,5 Punkten.

(ob, 10.04.2015)

Freundschaftskampf PION Groesbeek - SV Wesel

Mit 12 Spielern, darunter 5 Jugendlichen, fuhren wir nach Groesbeek, um einen Freundschaftskampf gegen den Heimatverein unserer beiden Holländer Jan Fleuren und Olav Schoonenberg auszutragen. Bei lockerer Atmosphäre in den sehr schönen Räumlichkeiten des Gemeindehauses wurde einfach nur Schach gespielt und bei dem einen oder anderen Gespräch die Grundlage für eine Freundschaft zwischen den beiden Vereinen gelegt. Im Vordergrund stand eindeutig der Spaß, aber bei einer Bedenkzeit von 1:30 pro Partie plus 10 Sekunden Bonus pro Zug wurde an den Brettern durchaus gekämpft. So gab es nur ein Remis in 12 Partien.

PION Groesbeek spielt in der zweiten holländischen Liga und ließ einige der stärksten Spieler (z.B. Jan und Olav) draußen, um uns eine Chance zu geben, aber auch wir hatten nur die Hälfte der ersten Mannschaft an Bord. Wir gingen durch Siege an den mittleren Brettern früh deutlich in Führung, aber zum Schluss drehten die Gastgeber noch einmal mächtig auf, so dass es noch einmal eng wurde. Am Ende gewannen wir knapp mit 6,5:5,5.

Für Wesel spielten: Bohnes (0), Braun (0), Dickmann (1), Murina (1/2), Dimmek (1), Plischke (1), Rudi (1), Trost (1), Rama (0), H. Wiens (0), Jacobi (1), M. Putzmann (0)

Im nächsten Jahr kommt es zur Revanche in Wesel.

(td, 31.01.2015)

26. Internationales Schnellschachturnier Straelen

Mirko KupinskiMit einer im Vergleich zu den Vorjahren enttäuschend kleinen Truppe von 8 Spielern machten wir uns auf den Weg nach Straelen. Thomas, Luca und Aaron mussten außerdem eine Klasse höher spielen als im Vorjahr. An einen Mannschaftspreis war unter diesen Umständen nicht zu denken.

Das beste Resultat gelang Mirko mit einem sehr guten dritten Platz in der B-Gruppe. Lukas erreichte Platz 6 in der U16, alle anderen kamen nicht in die Top 10 ihrer Gruppen.

Weseler Teilnehmer: Thomas Dickmann, Mirko Kupinski, Ulrich Dimmek, Krzysztof Szczepanski, Andre Kiesendahl, Lukas Trost, Aaron Bermann, Luca Sauerland und als Betreuerin Michaela Sauerland

(td, 05.01.2015)

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